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Vier Takte für ein Halleluja
2012
Wir schreiben das Jahr 2012 und Familie Henschel besucht zum ersten Mal das 24h-Rollerrennen in Hanstedt 2. Wir sind begeistert von diesem Event und würden doch so gerne selber einmal über den Acker heizen. Doch als Mädchen in einem Team bestehend aus lauter Jungs zu fahren, möchten wir dann doch nicht. Man kennt das ja, diesen Konkurrenzkampf unter Jungs. Wer kann schneller, cooler, krasser. Nein da wollen wir nicht mitmachen. Also muss ein eigene Team nur aus Mädchen bestehend her. Gesagt, getan...
2013

Man nehme einen alten Roller mit einem 4 Takt Motor und 7 motivierte Fahrerinnen. Dann tauft man das Team auf den Namen "Flower Racer" und das Rennen kann starten. Nun ja, ganz so einfach war das nicht, aber fast.
Warum einen 4 Takt Motor fragt sich jetzt vielleicht der ein oder andere. Ganz einfach, wenn schon Herausforderung, dann bitte richtig. 2 Takter haben sich in den vergangenen 3 Jahre auf dem Feld schon beweisen können, aber noch nie hat einer einen 4 Takt Roller über den Acker gejagt. Und dem Mädchenteam kann man so eine "Lusche" ja unter den Arsch schieben... Aber wartet nur ab. Wir nehmen unser Motto "Vier Takte für eine Halleluja" ernst und wollen alle mit einer guten Platzierung überraschen. Zum Roller (getauft auf den Namen Fienchen) sei noch zu sagen, dass kaum etwas getunt ist.
Das Team setzt sich zur Hälfte aus der Familie Henschel und Verwandtschaft zusammen. Hinzu kommen noch 3 Freunde und Bekannte. Jeder von uns hat Erfahrungen auf einem Zweirad, aber natürlich ist noch keiner über ein Feld geheizt.
Lasset das Rennen beginnen und wir werden für ein Halleluja sorgen.
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Ich kann euch sagen, wir haben für ein Halleluja gesorgt:
1. Auch Mädchen können mit einem Roller 24 Stunden über ein Feld heizen.
2. Der beinahe ungetunte 4 Takt Roller hat wunderbar durchgehalten und es waren kaum Reparaturen nötig.
3. Wir konnten mit dem 18 Platz fast die Hälfte aller Teams hinter uns lassen.
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2014

Was 2013 ging, geht 2014 noch besser. Letztes Jahr schlossen wir das Rennen mit 293 Runden ab. Diese Jahr knacken wir die 300 Runden. So jedenfalls die Theorie.
Zum Roller: Leider mussten wir unser schönes Wimpelchen abmontieren. Es ragt in der Kurve über die gesamte Fahrbahn und sei somit zu gefährlich. Nun schmückt ein leuchtender Blumenstrauß das Heck des Rollers. Ansonsten wurde hier und da etwas getunt, um den Roller schneller zu machen. Das Team ist aber das Selbe geblieben.
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Wurde vielleicht zu viel am Roller getunt oder sind wir Mädels zu wild gefahren oder war uns diese Jahr einfach nicht mehr gegönnt? Bereits nach ca. 160 Runden schieden wir mit einem Motorschaden aus dem Rennen aus. Dafür gewannen wir, typisch Mädels, den Preis für das beste Motto. Aber das Ziel für nächstes Jahr ist klar: Das Ziel erreichen!!!
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2015

Wie auf dem Bild unschwer zu erkennen ist, gibt es einen neuen Rennroller. Fienchen war einfach zu klein, um schnelle Reparaturen vorzunehmen und ein gutes Tuning unterzubringen. Neuer Roller bedeutet auch immer sehr viel Arbeit für unsere Schrauber. Es muss alles neu gemacht werden. Verstärkungen des Rahmens, Motortuning und natürlich ein neues Design. Hier sieht man jetzt Flower Power auf ganzer Linie. Aber nicht nur der Roller hat sich Verändert sondern auch das Team. Ein Teammitglied kann altersbedingt leider nicht mehr mitfahren, dafür haben wir 2 neue junge Fahrerinnen für unser Team gewinnen können.
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Das Rennen verlief weitestgehend ohne Schwierigkeiten. Lediglich ein defekter Keilriemen machte eine kurze Reparatur nötig. Ein konstantes suveränes Fahren bescherte uns am Ende einen erfolgreichen 20. Platz.
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2016

Auch im Jahr 2016 gab es Veränderungen am Roller. Die Größte ist wahrscheinlich die Höherlegung des Rollers. Denn letztes Jahr machten uns gegen Ende des Rennens die Spurrillen im Acker das Leben sehr schwer, da wir mit dem Unterboden ständig auf den Hügeln auflagen. Ansonsten wurde die Sitzbank gekürzt, um Tanken zu können, ohne jedesmal die komplette Sitzbank öffnen zu müssen. Die Luftfilter wurden nun geschickt unter dem schwarzen Frontdeckel versteckt, sodass auch hier ein leichter schneller Wechsel möglich ist. Zum ersten Mal im Jahr konnte der Roller vor dem Rennen auf der Motorcrossstrecke in Klein Pretzier getestet werden. Wir stellten jedoch schnell fest, dass es realen Rennbedingungen nicht wirklich nahe kommt.
Von unseren bisherigen 8 Mädels konnten dies Jahr aus verschiedenen Gründen nur noch 4 an den Start gehen. Einige Ausfälle ereigneten sich erst kurzfristig, dennoch konnten wir auf die Schnelle noch 2 Fahrer in unserem Team begrüßen. So starteten wir das Rennen mit 6 hoch motivierten Mädchen, doch bald musste eine feststellen, dass die Strecke nicht ganz einfach war und so waren wir nur noch 5 Fahrer.
Während des Rennens waren wir leider etwas vom Pech verfolgt. Wir bekamen nachts Elektrikprobleme und unser Licht viel aus. Diese Problematik verfolgte uns die ganze Nacht immer wieder. Endlich wurde es wieder hell und wir wollten uns auf die Aufholjagd machen, doch dann streikte der Motor. Und obwohl wir kraftmäßig längst am Ende waren, gaben wir nicht auf, wechselten den Motor und nach 1,5 Stunden waren wir wieder auf der Piste zu finden. Jetzt wollten wir nur noch irgendwie über die Ziellinie rollen und siehe da um 18 Uhr überquerten der Roller und die Fahrer mit aller letzter Kraft die Ziellinie. Trotz alledem landeten wir mit einem wirklich sehr erfolgreichen 21 Platz im Mittelfeld.
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2017

Der Mechaniker machte es aus technischen Gründen, wir Fahrer sehen es als Trotz gegen unsere Pechsträhne im vergangenen Jahr. Nochmal aufgrund von Lichtmangel ausfallen, soll uns nicht passieren. Das Fazit also: Der diesjährige Rennroller wird leuchten wie eine Christbaumkugel!!! Sonst ist nicht viel am Roller verändert worden.
Im Team gab es nun schon wieder ein Wechsel. Die 4 alt bekannten Fahrerinnen (Familie Henschel und Verwandtschaft) bleiben. Drei ehemalige Fahrerinnen gehen und dafür kommen drei neue Fahrerinnen.
Das Rennen verlief fast unspektakulär. Aber wenige Stunden vor Ende bemerkte einer der Zuschauer, dass das Hinterrad des Rollers etwas zur Seite gekippt war. Eigentlich echt erstaunlich, dass man so etwas gravierendes auf dem Acker nicht merkt. Der Schrauber richtete das Rad soweit es ging und fixierte es. Und dann ging das beten wieder los. Bitte lass uns ins Ziel kommen. Dies gelang letztendlich auch, wenn auch auf einem ernüchterndem 30. Platz. Aber Kopf hoch, das nächste Jahr greifen wir wieder mit voller Flower Power an.
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2018

Dieses Jahr trennten wir uns sponsormäßig von der Firma "Meisterschrauber Lorenz Tietjen" und mit diesem Schritt erhielt der Roller auch ein neues Design. Aus orange mach blau. Ansonsten wurden kaum Veränderungen vorgenommen. Dies ist dem geschuldet, dass lange Zeit nicht feststand,ob wir überhaupt starten können. Fahrermangel... Was in den letzten Jahren noch abgefangen werden konnte, war diese Jahr kaum noch zu retten. Ehemalige Fahrerinnen sagen ab und die Suche beginnt von vorne. Ein echter Kraftakt jedes Jahr wieder. Stand im Januar 2018: 3 Fahrerrinnen aus dem harten Kern. Punkt. Fahrermangel soweit das Auge reicht. Freunde, Bekannte alle schon abgegrast. Fahrerrinnen aus den Vorjahren lassen sich auch nicht mehr aktivieren. So groß der Frust auch ist, aufgeben gibt es nicht. Bis zur Anmeldung ist dann tatsächlich noch ein Team bestehend aus 6 Fahrerinnen zusammen gekommen. Kurzfristig kam noch eine absage und es war dann schon klar, dass wird ein sehr sehr hartes Rennen. Der Roller machte lange Zeit gute Dienste. Doch dann passierte es wieder. Das Rad hing mal wieder auf halb acht. In der Vorbereitung war die Bruchstelle zwar geflickt worden, doch jetzt war eine andere Stelle abgerissen. Letztendlich war der Roller nicht mehr fahrbar und das Rennen war zum zweiten Mal in unserer Rennkarriere vorzeitig beendet. Wir landeten auf dem traurigen vorletzten Platz. Das Team steckt gerade in einer Kriese könnte man sagen, doch da werden wir uns heraus kämpfen und 2019 mit neuer Stärke angreifen. Verlasst euch drauf!!!
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2019

Ich sitze hier mit Muskelkater am ganzen Körper und blicke auf das 1 Cent Stück, welches ich beim Aufbauen des Fahrerlagers gefunden habe. Was für ein geiles Rennen. Wir haben uns wirklich grandios geschlagen und sind mit unglaublichen 317 Runden verdient auf dem 24 Platz gelandet.
Mal wieder kam es in den letzten Tagen/Stunden vor dem Rennen zu einem wilden Fahrerwechsel. Schlussendlich konnten wir aber mit 7 Fahrerinnen starten.
Schnell waren wir Fahrer uns einig: Unser "Schrauber" hat einen fantastischen Roller zusammengebastelt. Den wohl Besten den wir je gefahren sind.
Wir starteten wie immer unten auf der Tabelle und arbeiteten uns aber mit jeder Stunde weiter nach oben, bis auf den 22 Platz. Aber am Samstag wurde die Strecke zunehmend anspruchsvoller. Staub, Schlaglöcher und eine bullen Hitze machten uns Fahrerinnen zu schaffen. Den Roller schien das Alles nicht zu stören. Im gesamten Rennen gingen wir ganze 3 Mal in die Box. Zweimal war eine Lampe lose und einmal war der Bremsflüssigkeitshalter abgebrochen. Also Kleinigkeiten, welche unser Mechaniker in Windeseile erledigt hatte.
Und so ging unsere Strategie auf: Kontinuierlich Runde für Runde drehen und dabei heimlich, still und leise das Feld von hinten aufräumen. Im Durchschnitt hat jede Fahrerin 60 km auf dem Acker zurückgelegt und so zählten wir am Ende jede Minute rückwärts. Auch die Tatsache, dass sich zwei unserer Fahrerinnen leider verletzt hatten, machte die Sache nicht leichter. Doch ich bin mir sicher, wenn der Muskelkater erst mal vergessen ist, dann sind wir wieder heiß auf das nächste Rennen. Und wie sagt man so schön: Nach dem Rennen, ist vor dem Rennen...